globalexandria sculptures

Selection of stainless steel sculptures

 

Globalexandria - stainless steel sculptures

 

Three-dimensional constructions of mirror-polished stainless steel spheres and intersecting rods colonize a wall in a loosely organized manner, or grow from the floor into free-standing networked structures—swarms of mirrored orbs that physically support and reflect one another’s position in synoptic play.

 

Fried’s spatial Globalexandria objects derive their essential skeletal forms from the systems thinking information-age in a gestural way. One immediately gets a sense of motion as we look to connect the dots, perhaps in search of some nonsensical sense, while noticing that as we project our own synaptic perspective into the network. We can see our position reflected in all the spheres simultaneously, and in each sphere we also find an endless reflective feedback of all their positions.

 

These sculptures are inspired by the information age, connectivity on a global scale, the creation of highly relevant positions through networks, and how such internalized systemic approaches change our perceptual habits, and by daily use, even our beliefs. Fried reflects on the phenomenality of these dissipative networked structures, which thrive on input, emergent complexity and feedback.

 

The title is a hybrid of Global and Alexandria. Since the fall of the ancient Egyptian library by localized fire, our entire information age has evolved into a decentralized structure—though just as vulnerable via corruption of data or systemic failures—that has significantly democratized knowledge and liberated communication largely regardless of geography or class. Our way of thinking is evolving as well. Certain tools throughout the ages have fundamentally altered our approach to problem solving and eventually seeped into our philosophies.

 

From cave paintings to cuneiform to binary code, our languages also evolve with our tools. And while literacy in code is becoming more widespread, conversely, encrypted data becomes more complex and exclusive. Oddly, we are the first civilization to purposely design a language that no human—even geeks—can decipher with their own senses.

 

Navigating such rapid technological advancements—where the only constant is constant change—we can get stuck using old ingrained maps and rules. We don‘t have thousands of years to master these innovations like a hand axe. Fried questions if our common-sense philosophies and perspectives can develop as keenly as our technologies to narrow a wisdom gap in the making. Like art lives from breaking borders, even in the face of big-data, we have never had more empowering tools to explore and share our freedom of expression, innovation and visions.

 

 

 

 

 

 

Globalexandria - edelstahl skulpturen

 

Dreidimensionale Konstrukte aus spiegelnd polierten Kugeln aus rostfreien Stahl, dazwischen sich kreuzende Stäbe – so bevölkern sie in lockerer Anordnung eine Wand oder wachsen vom Boden aus zu freistehenden Geflechten heran; Schwärme spiegelnder Himmelkörper, die einander physisch stützen und sich gegenseitig spiegeln wie in einem synoptischen Spiel.

 

Frieds mit Globalexandria betitelte Raumobjekte beziehen ihre skelettartige Basisform aus Systemen, die das Informationszeitalter auf gestische Weise denken. Man hat unmittelbar ein Gefühl von Bewegung, wenn der Blick die Punkte verbinden will, auf der Suche nach einem womöglich sinnlosen Sinn, bis man bemerkt, dass man bloß die eigene synaptische Perspektive aufs Gefüge projiziert. Man sieht sich selbst von allen Kugeln zugleich reflektiert und entdeckt in jeder der Kugeln auch das unendliche reflektorische Feedback, das die jeweils anderen Kugeln zeigt.

Diese Skulpturen sind inspiriert vom Informationszeitalter, von Konnektivität in globalem Maßstab, davon, hochrangige Positionen durch Netzwerke zu erlangen und wie solche internalisierten systemischen Denkweisen unsere Verhaltensmuster verändern, durch tägliche Anwendung womöglich auch unsere Überzeugungen. Fried reflektiert die Erscheinungsqualität solcher streuungsvernetzten Strukturen, die durch Input, wachsende Komplexität und Feedback prosperieren.

 

Der Titel ist eine Kreuzung aus „Global“ und „Alexandria“. Seit Vernichtung der antiken ägyptischen Bibliothek durch einen lokal begrenzten Brand, hat sich unser gesamtes Informationszeitlater auf Basis dezentralisierter Strukturen entwickelt, die – obwohl durch Datenmissbrauch oder Systemfehler ebenso verletzlich – das Wissen entscheidend demokratisiert und Kommunikation liberalisiert haben, weitgehend unabhängig von geografischem Standort oder Klassenzugehörigkeit. Auch unsere Art zu Denken hat sich entwickelt; gewisse Werkzeuge haben unsere Einstellung in Bezug auf Problemlösungen im Laufe der Zeit grundlegend verändert und sickern letztlich in unsere Weltanschauungen ein.

 

Von Höhlenmalerei über Keilschrift bis zum Binär-Code – unsere Sprachen haben sich mit unseren Werkzeugen weiterentwickelt. Und während sich das Lesen von Codes immer weiter verbreitet, wird umgekehrt die Datenverschlüsselung zusehends komplexer und exklusiver. Seltsamerweise sind wir die erste Zivilisation, die absichtlich eine Sprache gestaltet, die kein Mensch mehr – nicht mal die Computerfreaks – mit den eigenen Sinnen entziffern kann.

 

Im Umgang mit derart raschen technologischen Fortschritten – bei denen das einzig konstante die ständige Veränderung ist – kann es uns passieren, dass wir in alten, tief verwurzelten Regelwerken hängenbleiben. Wir haben nicht Tausende Jahre Zeit, um diese Innovationen zu meistern wie einen Faustkeil. Fried stellt die Frage, ob sich unsere Vernunft und Lebensanschauungen ebenso rapide entwickeln können wie unsere Technologien, um die dazwischen klaffende Wissenslücke zu verringern. Die Kunst lebt vom Niederreißen der Grenzen, selbst angesichts von Big Data, noch nie haben wir über mächtigere Werkzeuge verfügt, um unsere Freiheit in Bezug auf Ausdruck, Innovation und Vision zu erforschen und mit anderen zu teilen.

 

 

copyright ©david fried 2013